1950-1982 Der “Gestreifte” Pelikan Füllhalter
Aufgrund der zunehmenden Verbreitung des Füllfederhalters nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Verwendung von Eisengallustinte zurück, da sie im flüssigen Zustand blau ist, sich aber beim Trocknen durch Oxidation schwarz verfärbt. Stattdessen wuchs das Interesse an farbiger Tinte und mit der Zeit setzte sich die Farbe Königsblau durch. Diese Tinte ist hell gefärbt. Die Oberflächenspannung ist so beschaffen, dass die Tinte leicht, aber nicht zu stark fließt und sie trocknet schnell auf dem Papier, aber nicht auf der Feder, so dass sich auch nach längerem Nichtgebrauch keine Rückstände bilden.
1950 kam nach mehrjähriger Entwicklungszeit der Pelikan-Füllhalter 400 auf den Markt. Der auffällige grün-transparent gestreifte Tintenbehälter wurde zu einem Farbsymbol für den Pelikan-Füllhalter, das bis heute geblieben ist.
Gleiches gilt für den schnabelförmigen Clip, der bereits im Krieg "erfunden" wurde. Einige Varianten wurden mit bräunlich schildpatt-transparenten oder schwarz-transparent gestreiften Tintenbehältern gestaltet. Die Modelle der 500er-Serie haben eine Kappe aus Walzgold und eine passende Hülse über dem Griffstück. Diese zuvor genannten Teile sind beim Modell 600 sogar mit einer 14-karätigen Goldauflage versehen.
1952 kam das Modell 140 auf den Markt. Wie der Rappen 1932 das Modell 100 im Preis nach unten absicherte, so sicherte der Füllhalter 140, der 16,50 DM kostete, den Füller 400 ab, der mit 25,- DM bepreist war. Dieser Füllhalter wurde in den Farben schwarz, blau, rot, grün und grau geliefert. 1954 folgte der transparente, grün gestreifte Schaft, und der Preis sank auf 15,- DM. 1955 zählte Pelikan zu den letzten Schreibgeräteherstellern und ging mit der Zeit und führte passend zum Füllfederhalter Kugelschreiber ein. Pelikan nannte den Stift "Roller". Das Schreibgerät, das heute als Tintenroller bekannt ist, wurde erst in den 1970er Jahren in das Pelikan-Sortiment aufgenommen.
Es war das Jahr 1956, als die Modelle 400 und 500 auf 400NN und 500NN umgestellt wurden. Der 400NN kostete wie sein Vorgänger 25,- DM und war das führende Modell seiner Art auf dem Markt.
Das Jahr 1958 begann mit der Einführung der Modellreihe P1 und damit begann eine neue Ära im Bau von Pelikan-Füllhaltern. Die Füllhalter verfügten über eine komplett ummantelte Feder und einen thermischen Tintenleiter, der das Problem des Klecksens weitaus besser lösen konnte. Der Kolbenfüllmechanismus blieb zunächst erhalten.
1960 kam der Pelikano auf den Markt - der erste Schulfüller, der auf der Basis von Grundlagenforschung von Schreibpädagogen, Lehrern und Schülern konstruiert wurde. Die Vorteile, sein thermischer Tintenleiter, das Patronenfüllsystem, sein geringes Gewicht, die unzerbrechliche Aluminiumkappe und seine Farbkombination Blau und Silber; kombiniert mit der Werbung im Fernsehen, machten diesen Stift zum führenden Füllhalter auf dem Markt.
Angeregt durch den großen Erfolg des Pelikano, brachte Pelikan die Modelle P15 und P25 für Erwachsene auf den Markt. Obwohl sie die gleiche Form wie der Pelikano hatten, waren sie mit einer Goldfeder ausgestattet. In den folgenden Jahren wurden die Feder und die Form des Pelikano-Füllhalters verändert, um den neuen Anforderungen der Lehrer gerecht zu werden. Die Modelle für Erwachsene erhielten die gleichen Modifikationen, wurden aber alternativ mit einem Kolbenfüllmechanismus angeboten. Mit diesen Modellen gelang es Pelikan jedoch nie, die Marktposition zu halten, die es mit dem Modell 400 erreicht hatte, dessen Produktion 1956 eingestellt wurde.